Imbiss, Fastfood und Snack - der perfekte Katastrophenschutz
Als Sekretärin bin ich ein wandelnder Tausendsassa. (Fast) nichts, was ich nicht mache! Tippse und Befehlsempfänger vom Chef war einmal. Heute ist viel mehr Verantwortung und Wissen gefragt als vor 20 Jahren. Mein Schreibtisch ist der Knotenpunkt für die ganze Abteilung. Bei mir läuft ganz viel zusammen. Große und kleine Katastrophen inklusive!
Fastfood! Applaus für den Burger in XXL
Nichts hilft mehr als ein XXL Burger oder ein Döner „mit alles“, wenn der Chef meine ganze Planung über den Haufen wirft. Das ist Nervennahrung pur! Nach einem solchen Imbiss bringt mich so schnell nichts mehr aus dem Gleichgewicht. Da kann dann die ganz Abteilung an meinem Schreibtisch Schlange stehen - ich bin und bleibe die Ruhe selbst. Mal ganz ehrlich: Sekretärinnen mit Konfektionsgröße 34 bis 36, die ihre Mahlzeiten mit Sojabratling an drei Salatblättern, zwei Radieschen und einem Tropfen Traubenkernöl zelebrieren – das sind doch die Schreckschrauben in jedem Betrieb! Denen sollte man am besten mit einer dampfenden Bratwurst mampfend in die Quere kommen - dann mauern sie nicht sondern sie türmen, und schwuppdiwupp ist der Weg zum Chef frei. Diese dürren Dinger spinnen doch mit ihrem Biohype und ihrem veganen, fettfreien Terror!
Imbiss! Pommespause rot/weiß
Die Frau Bohnenstock aus der Nachbarabteilung ist der lebende Beweis für meine These. Ihr stets krümel- und keimfreier Schreibtisch ist die Verköperung der spaßfreien Zone. Neulich hatte sie Geburtstag. Ich legte ihr eine hübsch verpackte Tafel VOLLmilchschokolade auf den Schreibtisch. Mit zwei spitzen Fingern hielt sie die Schokolade hoch, wie eine tote Maus, und schredderte sie im Papierwolf. – HA! Das angewiderte (oder gequälte?) Gesicht beim Anblick der vielen in Kakaofett badenden Zuckermoleküe ist das perfekte Anti-Snack-Titelbild, für eine der Non-Fastfood-Zeitschriften vom Format „mein Spinatblatt & ich“.
Warum heißt Fastfood Fastfood?
Richtig, weil der Verzehr von Fastfood ruckzuck geht. Manchmal muss Essen einfach nur schnell gehen. Die Serienbriefe müssen heute noch raus. Der Besprechungsraum muss bis 14 Uhr für den externen Besuch eingedeckt sein. Und ständig klingelt das Telefon. In solchen Stressphasen treibt mich irgendwann der Heißhunger auf die Brunch Lunch Dinner APP: Gastronomie-Angebote in Ihrem Ort und Ihrer Umgebung - übersichtlich präsentiert. So wie jetzt gerade.
Ach, was sehe ich da? Der Fischladen zwei Straßen weiter bietet neuerdings auch Snacks auf die Hand an? Lecker Fischbrötchen mit Matjes, Mayo und Essiggürkchen - hmmm, das ist es, was ich jetzt brauche! 15 Minuten später sitze ich schon wieder am Schreibtisch, satt und zufrieden, und lege letzte Hand an die Formatierungen für den Serienbrief.
Snack! Ich klick mich satt.
Die Uhr zeigte Feierabend an, aber keiner geht nach Hause. Überstunden sind angesagt. Stille Betriebsamkeit, ab und zu unterbrochen von verstohlenen Seufzern. Doch dann sagt der Chef: „Schluss für heute.“ Fünf Minuten später stehen wir alle draußen, unschlüssig, ob wir – ausgepowert wie wir sind - gleich nach Hause gehen oder zusammen nach einem Imbiss suchen sollen. Es ist schon dunkel, die Mägen knurren hörbar, das Essen Zuhause noch in weiter Ferne. Ein abendlicher Snack für alle wäre jetzt genau das Richtige, um den Kopf frei- und den Magen vollzubekommen. Unschlüssig schauen wir nach links, nach rechts … dann wie auf Kommando werden alle Handys gezückt, und der Run auf die Brunch Lunch Dinner APP beginnt: Die Heißtheke im Einkaufszentrum hat heute Abend Pizza to go zu günstigen Aktionspreisen im Programm. Das passt allen, und so füllen wir unsere Löcher in den Mägen mit knuspriger Pizza – der Teig dünn, der Belag lecker - bevor wir uns zufrieden auf den Heimweg machen.